Wer glaubt, die Nächte in Kreuzberg seien lang, war noch nie in Sandersleben! Kühl war sie noch dazu, also sobald die erste Sonne den Kadaver im Zelt erhitzte, begann der Frühsport. Das einarmige Herausziehen des Kadavers aus dem Zelt. Nach dem man seine eigenen Gliedmaßen wieder ordnungsgemäß am Körper montiert waren, galt es mithilfe des Instinktes den Kaffeestand zu finden. Diesen mit nem Faultier auf der Zunge bestellen, sollte auch olympisch werden.
Das kippst du dir irgendwie in den Hals, aufgrund vorabendlicher Verseuchung, schmeckt das wie Altöl mit Zucker. Richtig räuspern willst du auch nicht, aus Angst, die ganzen Zigaretten der letzten Nacht kommen als voller Aschenbecher wieder zum Vorschein. Das Wort Konterbier bekommst du nicht flüssig über die Lippen, also gilt es irgendwie durchzuhalten.
Ne Dusche könnte helfen, dazu musst deinen Kadaver aber weit schleppen durch die Prärie eines Familientreffen. Die Gefahr das nicht unbeobachtet zu erledigen ist groß, könnte Fragen aufwerfen.
Zeit sich einige Gedanken zu machen, bis die Zylinder im Kopf wieder rattern, braucht es 'ne Weile an 'nem Samstagmorgen in Sandersleben.
Familie, da war ja was. Die wächst auch immer weiter, wie viel „Nachwuchs“ auf dem Platz war.
Dirk Köppe. Zuerst lernte ich Peter kennen, dann auf einem Konzert von Stechschritt, Dirk, auf einem FT später die Frau, verfolgte dann über die Jahre, Geburt, Aufwachsen, Einschulung, erstes Moped von Lemmy. 2023 waren sie alle auf dem Platz.
Maik und Janett hatten ihren kleinen dabei, Robert Trenkel kam mit seinem Wonneproppen auf den Platz. Sascha Kionsek mit Sohn und dessen Freundin. Familie in der Familie. Immer wieder schön zu sehen.
Genug Zeit war ja auch noch, bis die Tore vorne aufgehen. Da standen auf einmal Bikes vor meinem Zelt, Chris Wankman mit Bruder, Tom Mielke. Zack nächste kleine Überraschung, immer schön diese Bande zu sehen, mit denen ich rund um Stechschritt, A.D.A.C. 8286, Wankers, Verrottet schon einiges zusammen gefeiert habe. Ha und Chris, ich hab dich nicht mehr erwischt, aber das Wunder geschah, ich hab die A.D.A.C. Scheibe!
Gabi Ambach wieder am Platz zu sehen und damit immer Zeit und Ort für ein gutes Gespräch zu haben, unbezahlbar. Mike Uhlmann, mit absolut top Neuigkeiten, was seine Gesundheit angeht. Leander und Tine Roenick, der Morgenkreis beim Frühstück.
So viel neues, erfreuliches, das tankst du jedes Jahr aufs neue in dich rein, füllst deine Lungen mit Zufriedenheit. Freust dich auf den Tag und alles was passieren möge.
Der Kornlauf war dieses Jahr etwas schmaler als üblich, nur zwei Mannschaften wollten um den Pokal streiten. Das war daher schnell erledigt, die Bilder dazu findet auf den Netzwerken dieses Jahr, zu wenige um ne eigne Galerie aufzumachen. Gewonnen haben die Maschinenstürmer auf jeden Fall.
Der Planet prasselte auch wieder gut von oben, Hitze! Als die Tore vorne offen waren, hieß es also noch einmal schwitzen, tanzen, die Familie feiern. Sich ein Shirt vom Treffen holen, dieses Jahr im Hate You Design, was ich feier ohne Ende!
Auf die Ohren gabs natürlich auch und das nicht zu knapp.
Endzustand
Große Vorfreude auf Ralfs ersten live Gig vor der Familie hatte ich sowieso. Aber es war hoch Emotional, Soldaten, die im Einsatz waren, wissen, wovon Ralf in seiner Musik berichtet. Da kommt zuweilen einiges hoch. Ralf hat es wunderbar umgesetzt, die Videoleinwand im Rücken als visuelle Verstärkung. Druck in der Stimme, druck im Sound. Absolut Überzeugend Ralle, das saß auf den Punkt! Als Opener genau die richtige Erschütterung.
Transhuman Rebirth
Ben endlich mit Transhuman Rebirth live zu sehen, war auch Hammer! Die Scheibe hab ich ausführlich behandelt hier. Live der gleiche Genuss. Ben legt sich auch in seine Musik, lebt sie, atmet sie. Er liebt es live zu spielen und hatte ausgiebig Gelegenheit dazu. Da ging auch vor der Bühne einiges.
Plastikstrom
Na, die beiden kannten von Track 1 an auch nur eine Richtung! Vorwärts! Aber an allen Fronten, da wurde Gas am Mikro geben, live in die Tasten gedrückt und ordentlich Bewegung auf der Bühne zelebriert. Warum kenne ich die nicht? Verdammt! 😉 Dieses akustische Bewerbungsgespräch hab ich vernommen und ihr werdet hier bald mehr dazu lesen. Energie pur, Druck, ne eigne Art der Vocals. Definitiv etwas, das wir besprechen müssen.
ELM
Was bitte war das für ein Brett! Ich habe nicht umsonst bereits sein erstes Album hier vorgestellt. Peter Elm, aus Schweden ist einfach nur gewaltig. Eigenwilliges Drum Setup, Druck in der Stimme, und der Sound reißt Häuserblöcke ab. Die erste Abrissbirne des Treffens kreiste und nahm so einige mit von euch! Ich konnte mich mit ihm noch länger auf der Rückfahrt unterhalten. Ein absolut sympathischer Mensch, mit klarem Blick auf die Dinge. Diese Klarheit spiegelt sich auch in seinem kompromisslosen Sound wieder. Hart in den Nacken! So muss das!
Serpents
Wenn er auf dem Treffen nicht auf der Bühne an der Technik frickelt oder im FOH an den Reglern tunt, dann ist Kazim mit Herz und Seele Musiker. Serpents Zeit! Frank besetzte wieder die Geschütze, und schon konnte es starten. Ausflug in viele Jahre hier, Leipzig, und und und... Einiges was da aufblitzt. Und wenn ich die zwanzigste Galerie irgendwann anlege hier. Serpents ist niemals vergeudete Zeit, ist immer Genuss und gut für die Stiefel, die wollen zappeln.
NordaRR
Unkundige sollten wissen, ab hier herrscht Helmpflicht! NordaRR of the Universe waren heiß die Bude Sandersleben mal wieder gehörig zusammen zu brüllen. Das Straight Ahead Movment auf dem Platz zu entfesseln und die Leute zur Kernschmelze treiben. Wieder mit genialer Bühnenshow wie Akrobatik. Alarm! Angriff! Genau was meine Ohren brauchen, elektronisches Kantholz! Der zweite Abriss des Treffens bahnte sich seinen Weg. Da ging auch vor der Bühne was, Auspowern de Luxe!
Sturm Café - Spark! Café
Zuerst einmal wollen wir hoffen, dass der kleine Unfall weitgehend ohne Folgen blieb und Jonatan bald wieder fit ist! Ansonsten muss ich dazu nicht viel sagen. Stürmisch wars, auch vor der Bühne. Der perfekte Abschluss mit Mattias an den Drums. Party garantiert. Immer schwer die letzten Bilder zu machen. Sie haben Gas gegeben, genau wie ihr. Euch noch mal toben zu sehen vor der Bühne, ist immer das Schönste in dem Moment.
Discozelt
Am Donnerstag das Trio infernale PuPPe, dRiLL, Intox. Meister ihres Faches, viele Jahre auf dem Treffen und wissen genau was die Meute so brauch.
Freitag machte Rudi Rüpel den Rasen im Zelt unsicher. Mit Sicherheit weiß er allerdings, was er tut, euch gnadenlos zum Tanze nötigen.
Samstag waren Paradroid und dRiLL an den Reglern und verwerteten eure Restenergie mit unheimlich guter Musik.
Was bleibt zu sagen. Lieber Ofen, lieber Pinsel, und alle, die einfach zur Crew gehören. Es war ne Wucht! Von hinten bis vorne gut durchorganisiert, selbst Charlie und unsere Feuerwehr waren noch da. Familie komplett. Euer Ziel, dass alle glücklich den Platz verlassen, habt ihr absolut erreicht in meinen Augen. An unseren Getränke-Fachmann und Gaumenspezialist Matthias Poschcke, das war n sauberer Einstand. An allen Ständen Top-Personal, freundlich, humorvoll, herzlich. Vom Catering hinten mag ich gar nicht sprechen, das mehr als nur lecker war! Toiletten wie immer top, Duschen auch, es gibt einfach nichts zu meckern. Ich finde nüscht! Einfach nur ein geiles FT! Wie ihr seht, finde ich auch nach 10 Jahren noch Worte dafür, da dieser Flair, dieser Ort, diese Menschen, einmalig sind!
Danke für ALLES! Bis nächstes Jahr!
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