T.A.N.K. – Return

Juli 26, 2017
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Eine kleine Offenbarung tat sich allein mit der Nachricht auf das T.A.N.K. ein neues Album fertig hat und dieses zum FT XIII unter die Leute bringen will. Es wäre natürlich nicht Tremor Style, wenn das nicht ne knappe Kiste gewesen wäre. So musste der Künstler himself an dem Tag gen Domizil Labelchef fahren und mit zitternder Hand auf die CD Lieferung der Post warten. Kein Problem macht er ja gern für ein solch erfreuliches Ereignis. Hat ja auch alles gepasst und das gute Stück landete auf dem Verkaufstisch, wo ich es mir dann pflücken konnte.

Endlich auch mal wieder ne Scheibe wo Electric Tremor Dessau als Label hinten drauf prangert, was leider etwas zur Seltenheit geworden ist.

6 lange Jahre hat er an der Verwirklichung der Scheibe gesessen und dementsprechend groß war auch die Vorfreude aufs Release bzw. später dann die Reaktionen der Fans und Hörer.

Sie ist absolut Klasse geworden und schickt dich noch mal zurück in deine Jugend oder jüngeren Jahre. In die düsteren Clubs deren Ambiente meist nur aus Dark Deko, Kerzen und Strobo Licht bestand. Der Geruch von Pachouli macht sich breit….

T.A.N.K. (2018)
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Da sind so viele Einflüsse und Elemente der guten alten Jahre verarbeitet, das man die Scheibe wirklich Track für Track hören muss, auch mal mit Kopfhörern und am besten Mal eben nicht Laut, das die Bude wackelt, sondern eher leiser um alle Zwischentöne erfassen zu können.

Mit Moneypulation beginnt das gute Stück und allein das Wortspiel im Titel gefällt schon.

Eher ruhig und sphärisch wird Return eingeleitet, klingt etwas nach 8Bit bzw. einfacher Midi drückt dich aber dadurch gleich mal in die richtige Zeit. Aus dem Intro entwickelt sich allerdings eine absolut treibende Nummer mit verzerrten Shouts die in ihrer Art auch wieder an guten alten Dark Elektro erinnern. Nichts zu verzerrt, kein Hirn-freies Geschrei.

Dein Bewusstsein wird als nächstes gekitzelt und tiefer ergründet, als dir Lieb sein dürfte. Tiefgründig geiler Text zu ner Nummer die absolut in die Clubs gehört. Klassischer Trackaufbau der frühen 90er in Perfektion umgesetzt.

Hört auch auf die Basslines der Tracks keine überharten Bässe auf der ganzen Scheibe, sondern organisch, treibende Basslines die noch nicht vor Elektronik strotzen, sondern sich fein ins Gemenge einfügen, ohne Dominant zu werden.

In Clash of Clans tut er was, was mir immer gefällt. Als Fan der 90er Cross Over Sounds, deren Zeit viel zu kurz war, bevor der Mainstream das Genre zerfressen hat, bringt er hier Gitarren Sounds zum Klingen. In Verbindung mit einer weichen Femal Voice und absolut klasse gesetzten Percussions. Keine weichgespühlte Synthie Nummer dafür bringen die Strophen mit Gitarren Riffs und harten Shouts die Kantigkeit wieder zurück. Das zusammenspiel der Tempi hier feiner Zucker.

Freakshow zeigt das er auch das Spiel mit Minimal und Bombastelementen beherrscht. Die Kunst sphärische Elemente und Chorales wie Bombast so zu verarbeiten, dass es eben nicht zu weich, zu Melodiös oder zu poppig wirkt, sondern der Track seine Abstraktheit behält und mit diesen Elementen genau dieses schafft. Hier großes Kino. Die untergelegten geflüsterten Samples sitzen auf dem Punkt, wollen entdeckt werden bringen Sinnhaftikeit in die Nummer.

Es gehört auch ne Portion Mut dazu. Viele spielen auf aktuellen Releases mit solchen Einflüssen am Rande oder auch mal intensiver. Eine ganze Scheibe nochmal zeitlich so zurückzuversetzen ist da schon ne andere Nummer. Man spürt förmlich, zu welcher Zeit T.A.N.K. durch die Clubs gezogen ist und man spürt ebenso seine Liebe zu dieser Zeit, deren Sounds und Musik. Eine Hommage, die wundervoll gelungen ist.

Der neue Krieg ist so ein Liebling von mir Textlich gut gelungen, Beat, Tempo, Sphäre… Weich aber dennoch kalt und düster. Die Kunst mit Atmosphäre durch Klang und nicht mit dem Hammer zu erzeugen perfekt. Und dennoch ist er treibend, extrem Tanzbar und durchaus Club tauglich.

Und absolut ans Ohr legen MUSS ich euch die letzte Nummer der Scheibe Lament hier zeigt er mal, das er auch Minimal kann. Hämmernd prallen die Shouts, getrieben von einem monotonem Schlagwerk, wie Ketten Hiebe auf Dich ein. Sphärische und Chorale Elemente begleitet von einer Engelsstimme und am Ende… Chaos… Ohne klare Struktur ohne Leitfaden.

Ein offenes Ende steht dem Album auch sehr gut denn es lässt die Hoffnung, zu das er sich mal wieder irgendwann an seine Maschinen setzt und neues Klangwerk erschafft. Das muss dann nicht ebeso in die gleiche Kerbe fallen, wer T.A.N.K. kennt weiß, dass er mit unheimlich Bandbreite aufwarten kann. Egal was es werden wird, wenn er es mit so viel Liebe angeht. Kann es nur wieder spitze werden! Genau wie Return – The-E-Blog sagt: Respekt! Was selten vorkommt.

Klarer Kauftipp und sobald geregelt ist wie der Vertrieb bzw. wo und durch wen stattfindet, werfe ich euch den Link dazu um die Ohren. Return solltet ihr in der Sammlung haben.


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3 Kommentare
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Steve Gladis

Ich habe mir die Scheibe gleich am Samstag besorgt. Nach dem Lesen des Reviews war ich etwas skeptisch, ob ich nicht am Ende ein durchgestyltes, seelenloses Studio-Album in den Händen halte, aber das war nach gut zwei Minuten erledigt. Es ist herrlich, was Neues von TANK in der Hand zu halten, ist es doch auch ein Stück Heimat und so viele tolle Erinnerungen! Jedenfalls habe ich die Scheibe (per Spotify, mangels CD-Spieler am Motorrad) sofort auf der Heimfahrt gehört und mich am meisten gefreut, dass z.B. bei „Der neue Krieg“ wortwörtlich ein organischer Bass ins Spiel kommt, wenn der ehemalige… Read more »