Über 30 Jahre existiert das Wave Gotik Treffen jetzt schon und hat Leipzig komplett erobert. Du wirst an dem Wochenende nur wenige Locations finden, die nicht Teil dessen sind oder sich Deko mäßig auf das ganze vorbereitet haben. Auch 2025 strömten wieder Massen aus aller Welt nach Leipzig, um dem größten Treffen der schwarzen Szene beizuwohnen. Aufwendige Gewänder und Outfits füllten die Straßen wie Parks der Stadt.
Seit vielen Jahren leutet das WGT EBM Warm-Up jetzt schon am Donnerstag diese Tage ein und bietet den Fans eine ganze Location die Nacht durchzufeiern und ins lange WGT Wochenende zu starten. Dazu waren 11 Bands gebucht, 4 Florrs auf kuschelichkeit und Trittfestigkeit getestet. (((EBM Radio))) mit kleinen Startproblemen, da das Internet in den tiefen des Kellers einfach nicht ankommen wollte. Alles kein Problem, Improvisieren war angesagt.
Als sich die Pforten des Felsenkellers öffneten, strömten auch schon die Menschen herein und in welcher Masse, es war gigantisch! Das Haus war streckenweise absolut voll und da war kein Meter mehr zum Gehen, Slalom zu den Toiletten, Beten, dass man nicht verdurstet, während man 300 Meter an der Bar ansteht. ;-). Full House!
Auch vor der Tür wollte der Strom teilweise nicht abreißen. In den Umbaupaußen musstest du hoffen vor der Tür n Platz zum Rauchen zu finden. Mächtig gewaltig, würde die Olsenbande sagen.
Leider mussten Verrottet ihren Auftritt aus gesundheitlichen Gründen absagen, und aus dem Plan den Abend mit Old School lastigen klängen einzuläuten wurde Oszylaytor und damit ein Start der versuchte die Bude gleich mal auf links zu bürsten. Die Menschen vor der Bühne waren dem absolut nicht abgeneigt und gingen ohne aufwärmen auch paar BPM mehr mit. Also Flaggen gehisst und Druck verteilt in die Halle.

Damit waren alle anwesenden gut wach, warm getanzt und bereit die nächste Runde zu testen, ob die Stiefel noch etwas Sohlenabrieb vertragen. Beim Warm-Up ist es angeraten frische „Gummis“ unter den Sohlen zu haben, da musikalische Kurvenlagen und schnelle rhythmische Straßenbeläge die Regel sind.
An dieser Stelle sollten eigentlich Coinside zeigen, das dunkle Münzen oft mehr als zwei Seiten haben, aber leider hat auch hier Krankheit die Teilnahme verhindert. Sehr schade, ich hatte mich ausgesprochen sehr auf die Band gefreut.
Ein sehr harter und angenehmer Trost war daher NordarR, die einsprangen. Alarm! Angriff... Da gibt es kein langes tam tam, da fliegen n paar Kanthölzer elektronischer Art in die Nacken der Fans. Und die nahmen das mit Genuss hin und trampelten kleine Pfade in die Tanzfläche vor der Bühne. Die Jungs knallten mal wieder alles an Anti Charme und Druck raus was sie hatten. Warum freundlich, wenn es laut geht. Sie sind einfach ne Tüte Attitüde, die man sich gern, mit vollen Atemzügen in die Lunge ballert.

Von Erschöpfung gezeichnet versuchten nach dem Ritt einige die Bar verzweifelt zu erreichen und die Panik entweder das rettende Bier oder Buzz Kull nicht rechtzeitig zu erreichen war ihnen anzusehen. Also galt es beides irgendwie zeitnah und durch die Massen des Saales zu bewerkstelligen. Jetzt ist der geneigte Festivalbesucher die Technik des sanften drängeln und schieben gewohnt und man kuschelte sich Body on Body ans Ziel.
Mit allerhand Setup übernahm Buzz Kull die musikalische Regie und drückte Soundscapes in die Halle, untermalte sie mit Text und verzauberte anwesende Fans. Vor der Bühne war es schlagartig wieder gefüllt bis in die letzte Reihe.

Ne verdammt weite Anreise hatten Kreign aus den USA, genauer aus Phoenix. Schon lange kein Geheimtipp mehr hatten sie sich unheimlich auf den Gig beim Warm-Up gefreut und lieferten punktgenau, was die Hörerschaft wollte.
Xiån Austin und Ryan Hutman machten sich sofort ans Werk die Massen zu verzaubern mit ihrer druckvollen Mischung aus EBM und allen Einflüssen, die ihren Sound zum Markenzeichen machen.

Ebenfalls aus den USA und passenderweise aus der Stadt der Engel, Los Angeles, kam Kontravoid im Blaumann und sorgte ebenso mit kraftvollen Beats, dass der Druck im Saal nicht unter die tanzbare Grenze fiel. Das wurde vor der Bühne ordentlich abgefeiert und steigerte die Umgebungstemperatur merklich!

So ein grandioser Abend braucht natürlich noch ein würdiges Finale. Dirk Ivens mit Absolute Body Control. Darauf haben sehr viele einen ganzen Abend gewartet. Der Saal war brechend voll und die Stimmung kochte. Nach den Fotos hab auch ich ne Ecke gesucht, wo man noch irgendwie stehen und sehen konnte und hab mir die Show hereingezogen.
Es war im Ganzen wieder eine wundervolle Nacht! Danke ans Team WGT EBM Warm-Up und den Felsenkeller Leipzig! Einfach Bombe!

Dazu gab es noch die Möglichkeit eines der letzten 500 Bücher Elektronische Körpermusik direkt aus den Händen des Autorenteams zu bekommen. Yuma Hampejs und Marcel Schulze waren beide im Getöse und haben den Abend bei Merch, Bier und guter Musik genossen.
